Christoph Ernst Friedrich Weyse’s Soiree
Copenhagen: [Christoph Weyse’s Residence]
↓Programme
Caprice and Potpourri Concertante for Piano and Violoncello [Op.37] | Messrs. Moscheles, Funcke | Moscheles |
Caprice for Three Horns | Messrs. Anderson, Anderson, Anderson | |
Free Piano Fantasia | Mr. Moscheles | |
Quartet in G minor | Mr. Kuhlau | Kuhlau |
Principal Instrumentalists: Messrs. Anderson, Anderson, Anderson, Kuhlau, Moscheles |
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Charlotte: Am 29. September fährt er über den kleinen Belt, muss den 30., weil kein Dampfboot abgeht, in Nyborg langweilig verbringen, geht am 2. October über den grossen Belt und kommt nach einer durchreisten Nacht endlich in Kopenhagen an. [AML I, 212.]
Moscheles: Erst hörte ich Weyse, den hier vergötterten Theoretiker, eine Fuge auf der Orgel in der Frauenkirche improvisiren; dann ging ich mit ihm nach Hause und las viele seiner sehr interessanten Werke durch. Auch Kuhlau, den überaus gewandten Räthselkanonbauer lernte ich kennen; er schmiedet musikalische Kunstschlösser, die unendlich schwer zu erschliessen sind, aber zu meiner Uebung beredete ich sie Beide, mir die Räthselkanons zu zeigen, in denen sie von Haus zu Haus miteinander correspondiren. Ich habe Beide bei einem Herrn W. getroffen, in dessen Soirée sämmtliche fremde und einheimische Künstler vor einem Publicum von Liebhabern und Kunstrichtern Musik machten. Oehlenschläger war auch da. Kuhlau eröffnete den Abend mit seinem Quartett in G-moll. Es ist in grossem Style und vortrefflich gearbeitet, aber nicht frei von Reminiscenzen. Er konnte im Spiel nicht immer der Schwierigkeiten Meisterwerden. Dann spielten Funcke und ich mein Caprice mit Cello, das er sehr brav accompagnirte, die Gebrüder Anderson ein Caprice für drei Hörner. Nun sollte ich Solo spielen, wollte aber, dass auch Weyse sich hören liesse, drang in ihn, ward von der Gesellschaft unterstützt, aber umsonst, er wollte durchaus nicht. So musste ich an’s Clavier, gleich war es wie von einem Walle umschlossen; Todesstille herrschte, während ich mich ein paar Minuten besann! Ich wollte versuchen, gelehrt wie Kuhlau und Weyse zu sein (dabei harmonisch interessant, zuletzt schmachtend, um endlich mit einem Virtuosensturm zu schliessen; es scheint mir Alles gelungen zu sein. Von dem Jubelgeschrei im Unisono, dem ein starres Einanderansehen folgte, kannst Du Dir keinen Begriff machen, weil Du etwas Aehnliches mit mir noch nicht erlebt hast. Der alte Professor Schall fiel über mich her und küsste mich—for shame, würden die Engländer sagen), Kuhlau und Weyse bestürmten mich—ich kam nicht zu Athem,—for shame sag’ ich mir selbst, so eine Relation von sich selbst zu schreiben; aber Wem schreib’ ich sie? Dieser Abend sichert mir die brillanteste Aufnahme in meinem Concert. [AML I, 213-214.]
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Den til Forsendelse med Brevposterne Kongelig allernaadigst (alene) privilegerede Aarhuus Stifts-Tidende (September 11, 1829): [4].
Der berømte Componist og Fortepianospiller Moscheles, der for Tiden opholder sig i Hamborg, skal, ifølge en i disse Dage hertil indløben Efterretning.
Bayer’scher Beobachter (October 3, 1829): 720.
Kopenhagen, den 3. Oct…Der Pianist Moscheles…sing hier angekommen.
Kongelig allernaadigst privilegeret Skanderborg Amtsavis og Avertissements-Tidende (October 13, 1829): [3].
Moscheles er i disse Dage ankommen hertil Staden og agter med det første at lade sig høre i en offentlig Concert.
Berliner allgemeine musikalische Zeitung (November 14, 1829): 368.
Der berühmte Pianist, Herr Moscheles ist ebenfalls von Hamburg nach Kopenhagen abgereist.
The Harmonicon (November 1829): 289.
Moscheles is expected at Copenhagen.
Allgemeiner Musikalischer Anzeiger (November 14, 1829): 184.
Moscheles, der sich gegenwärtig in Hamburg befindet, ist Willens von da nach Coppenhagen und Stockholm zu gehen, um auch in diesen Hauptstädten seine Kunst glänzen zu lassen.