4 September 1819

Ignaz Moscheles’ First Concert

 

Prague: Ständetheater

Programme

Aria, ‘Frenar le lagrime’Mme CzegkaPuccini
Overture Moscheles
Piano Concerto No.3 in C sharp minorMr. MoschelesRies
Piano Variations on an Austrian [National Melody Op.42]Mr. MoschelesMoscheles
Principal Vocalists: Mme Czegka
Principal Instrumentalists: Mr. Moscheles

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Programme Notes: The aria ‘Frenar le lagrime’ may refer to Portugal’s aria ‘Frenar vorrei le lagrime’ from La Semiramide.

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Wilhelm Joseph von Wasielewski Correspondence

Concerte

….

4. Sept[ember] in Prag, spielte Ries cis-moll Concert

u[nd] meine Var[iationen über öster-

reichsches Volkslied.

[Renate Federhofer-Königs, ed., Wilhelm Joseph von Wasielewski (1822-1896) im Spiegel seiner Korrespondenz. (Tutzing: Hans Schneider, 1975), 198.]

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Prager Zeitung (August 31, 1819): 36.

…Mit ihm [Herr Bovolli] ist auch unser trefflicher vaterländischer Künstler and dem Piano-Forte, Hr. Moscheles, hier angelangt, und wird uns vor dem Antritt einer größern Kunstreise, die er vorzunehmen Beschlossen, noch einmahl im ständ. Theater den Genuß gewähren, uns seines großen Talents sowohl als Compositeur, wie als ausübender Künstler zu erfreuen.

 [?] (September 2, 1819).

Nachricht

vom Ständischen Theater der Konigl. Alt=Stadt Prag

[line]

Die Anwesenheit des ausgezeichneten vaterländischeit Virtuosen

Herrn Moscheles,

an dessen vorjährige Kunstausstellungen sich noch alle Kenner und Verehrer der Tonkunst mit der lebhaftesten Freude errinnern, gewährt der Direktion des Landständischen Theaters das Vergnügen, dem Verehrungswürdigen Publikum anzeigen zu können; daß derselbe künftigen Samstag; im Landständischen Theater, in einigen Piecen, welche am Tage  selbst in dem gewöhnlichen Anschlagzettel näher bestimmt werden, eine abermalige Ausstellung seines Kunsttalents gehen wird.

Prag den 2ten September 1819.

[H. R.]

Review

Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt (September 30, 1819): 467-468.

Tonkust in Prag. …Zuerst erschien Hr. Ignatz Moscheles (eingeborner Böhme—und ehemahls Schüler des würdigen Hrn. Fr. D. Weber, Director am Conservatorium der Musik—der sein reiches Talent sodann durch Selbststudium in Wien zu einem so hohen Grade ausgebildet hat, daß er stets entweder neben, oder als der erste nach dem großen Hummel genannt wird), welcher uns in der Composition, vorzüglich aber in Behandlung seines Instruments mit Vergnügen die großen Fortschritte wahrnehmen ließ, die der jugendliche Künstler, seit wir zum letzten Mahle uns seiner Kunst erfreut, wieder gemacht hatte. Er wurde schon bey seiner Erscheinung im ersten Concerte (welches mit einer Ouverture von seiner Composition eröffnet worden war) mit rauschendem Applaudissement empfangen, und als er ein herrliches Pianoforte-Concert von Ries mit aller Kraft und Sicherheit des Meisters vortrug, steigerte sich von Satz zu Satz der Beyfall bis zum Enthusiasmus. Den Beschluß des ersten Concerts machten Variationen von seiner Composition, welche den Wunsch, ihn noch einmahl zu hören, so sehr erregten, daß die Direction ihn noch für ein zweytes Concert zu gewinnen suchte…Mad. Czegka sang in dem ersten Concerte eine Arie von Pucitta (frenar le lagrime) mit bewundernswürdiger Kunstfertigkeit, und erfreute sich eines rauschenden Beyfalls