11 March 1820

Ignaz Moscheles’ Fourth Concert

 

Munich: Gesellschaft des Museums—Saale

Tickets: 1 florin, 12 kreuzer

Programme

Free Piano FantasiaMr. Moscheles 
Grand Piano Variations on a Military
March (Alexander Variations)
Mr. MoschelesMoscheles
[Grand Sextuor for Piano, Violin, Flute,
Two Horns and a Violoncello (Op.35)]
Mr. Moscheles, [?], [?], [?],
[?], Mr. Moralt
Moscheles
Principal Instrumentalists: Messrs. Moralt, Moscheles

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Baierische National-Zeitung (March 8, 1820): 236.

Künftigen Sonnabend den 11. März 1820 wird Hr. Ignaz Moscheles, Klavierspieler und Kompositeur aus Wien die Ehre haben, mit gütiger Genehmigung der Gesellschaft des Museums in ihrem neuen Saale eine musikalische Abendunterhaltung zu geben.

Der Anschlagzettel wird das Nähere mitthellen.

Eintritts-Karten à 1 fl. 12 kr., sind sowohl bei dem Hrn. Sekretär des Museums im Museums-Gebäude, als auch in Her Wohnung des Hrn. Moscheles in der Kühgasse im gräflich Waldkirchischen Hause Nro. 524… über eine Stiege zu haben.

Baierische National-Zeitung (March 10, 1820): 240.

[Same as issued in Baierische National-Zeitung on March 8]

Baierische National-Zeitung (March 11, 1820): 246.

[Same as issued in Baierische National-Zeitung on March 8]

Reviews

Baierische National-Zeitung (March 13, 1820): 251.

(München.) Concert. Hr. Ignaz Moscheles, Clavierspieler und Compositeur aus Wien, welcher sich in seinem frühern Concert im großen k. Theater allgemeinen Beifall erworben hatte, gab am verflossene Sonnabend den 11. März ein zweites Concert im Saale des Museums, das sehr zahlreich besucht war. Dieser interessante Künstler, der mit einer außer ordentlichen Geschickligkeit eine große Bescheidenheit vereinigt, wurde auch diesesmal in seinen verschiedenen Vorträgen auf dem Pianoforte mit dem allgemeinsten Beifall und mit Bewunderung gehört. Es ist schwer auf diesem Instrument so viel allgemeine Theilnahme zu erregen, als durch Virtuosität auf manchem andern, aber Hr. Moscheles hat das Geheimniß gefunden, mit seinen schmeichelnden Tönen das Ohr zu bezaubern, und das Gefühl des Herzens zu wecken. Er wird überall, wo er die Töne seines Instrumentes anschlägt, eine günstige Aufnahme finden, wie er sie hier gefunden hat, wo alle Freunde der Kunst ihn mit Vergnügen hörten.

Baierische National-Zeitung (March 24, 1820): 292.

Der Unterzeichnete, dem die gütige Aufnahme, die er in hiesiger Residenz-Stadt gefunden hat, immer unvergeßlich bleiben wird, stattet hiermit den Mitgliedern der königlichen Hof-Kapelle, welche die Güte hatten, seine öffentlichen Produktionen zu unterstüzen, seinen innigsten Dank ab, und versichert, daß, wenn seine hohe Achtung vor dieser so berühmten Kapelle noch einen höhern Grad erreichen könnte, sie durch die Gefälligkeit und Bereitwilligkeit gesteigert werden müßte, mit der ein so vortreffliches Ganze und so würdige einzelne Talente dem fremden Kunstverwandten freundlich an die Hand gehen.

München den 23. März 1819.

Ignaz Moscheles,

Klavierspieler und Kompositeur

aus Wien

Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat (March 25, 1820): 197-199.

[See Concert 23 February 1820]

Den 16. März 1820

….Recht sehr freut es mich, dass ich meine Correspondenz gleich mit Mittheilungen über einen höchst ausgezeichneten Künstler beginnen kann. Dieser Künstler ist Ihr achtungswerther Landsmann, der berühmte Clavierspieler Herr Ignaz Moscheles.—Wir haben diesen durch ausgezeichnetes Talent und bescheidenes Benehmen gleich liebenswürdigen jungen Mann, nachdem er die Ehre gehabt hatte, im Cabinet Ihrer königl. Majestäten zu spielen, in vier öffentlichem Concerten, und mehreren Privat Zirkeln gehört, und es wäre schwer zu bestimmen, ob der Anmuth oder dem Brillanten seines Vortrages der Preiss zuerkannt werden soll!

Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode (April 11, 1820): 358-360.

München.

…Hr. Moscheles erhöhte die Freude dieses Abends [13 March 1820]. Wir hatten ihn schon am Sonnabende zuvor in einem kleinen Konzerte auf dem neuen Museums-Saale gehört. In seinem Sextette, seinen beliebten Variationen über den Alexander-Marsch, in einer Kaprice mit Violoncell-Begleitung und in seinen freyen Phantasien über ein gegebenes Thema, gab er uns den ganzen Umfang seines Genies zu erkennen. Das Sextett ist Meisterhaft gearbeitet, die Mannigfaltigkeit in der Bewegung der übrigen Instrumente mit der Hauptstimme ungemein zart, gefällig und wirksam verflochten. Er selbst als Virtuos einzig, unübertroffen. In der schwierigen Kaprice begleitete ihn Hr. Philipp Moralt auf dem Violoncelle wahrhaft con Amore.