18 August 1817

Benefit Concert for the Poor

Vienna: Unter-Meidling Theater

Programme 

From Tancredi: Act I Rossini
Flute Variations (new)Mr. BognerBogner
Violin Variations in G majorMr. BöhmPolledro
Song, ‘Adelaide’Mr. BarthBeethoven
Caprice and Potpourri Concertante for
Piano and Violoncello [Op.37]
Messrs. Moscheles, MerkMoscheles
  
From L’ Italiana in Algeri: Trio, ‘Pappataci’Messrs. Bevilacque,
Epinger, Mozatti
Rossini
Potpourri for Two GuitarsMessrs. Giuliani, SchulzGiuliani
From Tancredi: Duet, ‘Ah! se de’ mali miei’Mrs. von P., Mr. CornetRossini
Potpourri for Piano and Violin (new)Messrs. Payr, BöhmPayr & Böhm
Double Vocal Quartet, ‘Der Dank der
Armen’ (words by Castelli)
 Payr
Principal Vocalists: Mrs. von P. Messrs. Barth, Bevilacque, Cornet, Epinger, Mozatti
Principal Instrumentalists: Messrs. Bogner, Böhm, Giuliani, Moscheles, Merk, Payr, Schulz

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Review

Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat (August 28, 1817): 302-303.

Mimisch-plastisch-musikalische Abendunterhaltung am 18. August im Theater zu Unter-Meidling, gegeben von mehreren Künstlern zum Vortheile der Armen.

Musik-Stücke: 1. Introduction des ersten Actes aus der Oper: Tancredi. 2. Variationen für die Flöte, neu componirt und vorgetragen von Herrn Ferd. Bogner. 3. Adelaide von Beethoven, gesungen von Herrn Joseph Barth 4. Eine ganz neue Caprice, verbunden mit einem Pot-pourri für Pianof. und Violoncell von Moscheles, gespielt von demselben und Hrn. Merk.5. Terzett-Papataci—aus der Oper: L’ Italiana in Algeri, gesungen von den HH. Mozatti, Chevalier Bevilacque, und Eppinger, Doctor der Rechte. 6. Pot-pourri für zwey Guitarren von Giuliani, von ihm und Herrn Schulz gespielt. 7. Duett-ah se de mali miei—aus Tancredi, gesungen von Fräulein v. P. und Herrn Cornet. 8. Pot-pourri für Pianoforte und Violine, neu componirt von den Herren Hyron. Payr und Joseph Böhm, von beyden vorgetragen. 9. Ein doppelt besetztes Vocal-Quartett: Der Dank der Armen von Castelli, mit Musik von Hyr. Payr.—Benannte Instrumental-Stücke sing als Kammercompositionen durchgebends brav gearbeitet. Die Schwierigkeiten, welche die Herren Bogner, Payr, Böhm überwanden, verschafften ihnen rauschenden Beyfall, das herrliche Spiel der Herren Moscheles, Merk und Giuliani entzückte allgemein, das Accompagnement das Hrn. Schulz verdient ebenfalls Lob. Auch die Vocal-Stücke wurden gut vorgetragen; Hr. Cornet, welcher in der Introduction auch den Tenor-Solopart hatte, sang mit heller reiner Stimme; sein Vortrag nähert sich der italienischen Manier sehr und gefiel allgemein Dlle. v. P. wünschen wir öfter zu hören, um sie gehörig würdigen zu können. Hr. Barth trug die Adelaide mit einer Empfindung, einem Ansdruck vor, welcher seine herrliche für ein kleineres Local angemessene Stimme noch mehr erhob, und ihn als einen unserer vorzüglicheren Kammersänger bewährte. Auch Herr Mozatti leistete vollkommen Genügel nicht so die Herren Eppinger und Bevilacqua. Der Schlusschor war zu wenig für den Gesang und Effect berechnet; die Quartett-Begleitung bey der Introduction und Herrn Bogners Variationen liess viel zu wünschen übrig.—Zwey ziemlich artig geordnete Tableau’s mit Veränderungen von Hrn. Rainoldi waren zu wenig beleuchtet, in der dritten Veränderung des zweyten Tableau’s war an einige Charaktere zu grell komisch. Im Ganzen gehört diese Unterhaltung zu den vorzüglicheren und amusantesten. Die Einnahme war ergiebig.