6 May 1807

Karl Möser’s [Third] Concert

Prague

✗Programme  

Piano PieceMaster Moscheles[no info] 
Violin PieceMr. Möser [no info] 
Principal Instrumentalists: Master Moscheles, Mr. Möser

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Note: Both reviews claimed that Moscheles was eleven years old at the time, which is incorrect since he was thirteen. 

Reviews

Gottfried Johann Dlabac, Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theil auch für Mähren und Schlesien, vol. 2 (Prague: Gottlieb Haase, 1815), 338.

Moscheles, J., als eilfjähriger Knabe, von Geburt ein Prager, that sich in der von Hrn. Möser, 1807, den 6. May in den Konvikt-Saale zu Prag gegebenen großen musikalischen Akademie auf dem Pianoforte hervor.

Allgemeine musikalische Zeitung (June 17, 1807): 607-608.

Prag, d. 1sten Juny. Ungünstige Ereignisse bestimmen Hrn. Moser, nachdem er sich seinem Ziele schon um 3о Meilen genähert hatte, noch einmal zu uns zurückzukehren, uns ein drittes Konzert zu geben. Zwar war unter den Stückeu, die er unsern Ohren darbot, für uns nichts neues mehr: aber er war diesen Abend in einer sehr glücklichen Stimmung und wir horten manches davon besser, als die vorigen Male. Wofür er den vollen Dank jedes Kunstlieb habers verdient, ist, dass er einen sehr feindseligen Zauber gelöst und unsre Prager Dilettanten dazu bewogen hat, ein allzugrosses Zartgefühl zu verleugnen, und zum erstenmale ihre Talente in einem öffentlichen Konzerte auszustellen. Das Publikum erkannte die Gefälligkeit dieser Herren, wie es sollte, und es wäre sehr zu wünschen, dass es ihnen gefiele, auch feiner solchen Antheil zu nehmen; dies würde uns die Unannehmlichkeit ersparen, die schönsten Orchesterstücke nicht selten von Geigern u. Pfeifern verunstalten zu hören, die nur um’s Lohu spielen, und dann auch so spielen, dass man dies überall mit durchhört. Hrn. Mosers Einnahme war bey weitem nicht so ansehnlich, als die vorigen Male, doch stand sie mit dem äusserst geringen Aufwand im Verhältnis. Hr. M. halte die Oekonomie so weit getrieben, sogar die länger gewordenen Tage in Anspruch zu nehmen, u. nur einige wenige Kerzen im Saale anzünden zu lassen. Drückende Verhältnisse vernichteten die angenehme Hoffnung, sein Talent an unsre gute Stadt zu fesseln; man konnte seine Bedingungen nicht eingehen, und die Verehrer der Tonkunst bedauern, ihn für immer aus ihrer Mitte verloren zu haben.