Ignaz Moscheles’, Joseph Mayseder’s and Mauro Giuliani’s Third Concert
Vienna: Niederösterreichischen landständischen Saale
Programme
*Cavatina | Miss Vranický | Catalani |
Violin Concerto: Mov. I. | Mr. Mayseder | Mayseder |
Guitar Polonaise with Orchestral Accomp. | Mr. Giuliani | Giuliani |
Free Piano Fantasia | Mr. Moscheles | |
Romance, ‘Der Abschied der Troubadours’ for Voice, Piano, Violin and Guitar (words by Castelli) | Miss Vranický, Messrs. Moscheles, | Μοscheles & Giuliani |
From Joseph und seine Brüder Recit. and Aria | Mr. Barth | Méhul |
Principal Vocalists: Miss Vranický; Mr. Barth |
Principal Instrumentalists: Messrs. Giuliani, Mayseder, Moscheles |
———————————
Eduard Hanslick: ‚Im J. 1818 vereinigte sich Mayse der mit den Beiden zu einer Reihe von „Musikalischen Unterhaltungen im landständischen Saale“ (an vier Donnerstagen hinter einander). Diese Concerte, von einem tüchtigen Orchester und guten Sängern unterstützt, boten recht anziehende Programme (in welchen allerdings Mayseder’sche „Variationen“ und „Potpourris“ eine große Rolle spielten) und durften sich nach dem Vorgang der früher er wähnten Hummel’schen „Ducaten-Concerte“ eines ähnlichen Erfolges rühmen. Auch hier war „der Abschied des Troubadours“ ‘.
[Eduard Hanslick, Geschichte des Concertwesen in Wien (Wien: Wilhelm Braumüller, 1869), 217.]
Advertisements
Oesterreichisch-Kaiserliche pirivilegirte Wiener Zeitung (April 13, 1818): 332.
Die Eintrittskarten zu den drey musikalischen Privat-Unterhaltungen am 16., 23. und 30. April, der Herren Moscheles, Giuliani und Mayseder, find in den Kunsthandlungen der Herren Steiner, Artaria, Weigel und Mollo, zu haben.
Oesterreichisch-Kaiserliche pirivilegirte Wiener Zeitung (April 15, 1818): 340.
[Same as issued in Oesterreichisch-Kaiserliche pirivilegirte Wiener Zeitung on April 13]
Reviews
Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat (May 9, 1818): 166
Musikalische Mittags-Unterhaltung (dritte), gegeben von den Herren Moscheles, Mayseder und Giuliani im landständ. Saale am 30. April.
Dieses Concert übertraf selbst die beyden vorhergegangenen, und setzte, Spiel und Composition berücksichtiget, den drey Virtuosen eine unverwelkliche Lorberkrone auf das Haupt. Die Stücke, welche sie spielten, waren: Erster Satz eines Violin-Concertes, componirt und gespielt von Mayseder; Polonaise für die Guitarre mit Orchester-Begleitung, componirt und gespielt von Giuliani; Phantasie auf dem Pianoforte, gespielt von Moscheles; der Abschied der Troubadours, Romanze von Castelli-mit Beybehaltung der Original-Melodie, neu componirt für Pianoforte, Violine, Guitarre, in abwechselnden Variationen von den Concertgebern, vorgetragen von diesen und Dlle. Wranitzky. Inzwischen sang noch Dlle. Wranitzky zwey andere Piecen mit grosser Kunstfertigkeit und vielem Geschmack, und Herr Barth eine Arie aus Joseph und seine Brüder; im Anfange wurde die Ouverture aus der Oper: Johanna, von Mehul, sehr gut gegeben. Bey dieser Gelegenheit finden wir uns bewogen, Herrn Barth, der uns mit seinem lieblichen Tenor, kunstgerechtem Gesange, stets reinen Intonation und geschmackvollen Vortrage nun schon längere Zeit einen mehr mahligen herrlichen Genuss verschaffte, Musiken, welche zu wohlthätigen Zwecken gegeben wurden, als anderer Beneficianten stets gefällig und anspruchlos verherrlichen half, auch einmahl unsern Dank öffentlich zu bezeigen.
Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat (May 16, 1818): 173-175.
[See Concert 16 April 1818]
….Im dritten und letzten Concerte gefiel das erste Stück eines Violinconcertes, componirt und gespielt von Mayseder, allgemein. Eine Polonaise für die Guitarre mit Orchester-Begleitung, gesetzt und vorgetragen von Giuliani, war überaus lieblich, und die Phantasie auf dem Fortepiano, gespielt von Moscheles, nach einem ihm ohne Vorbereitung gegebenen Thema übertraf durch Originalität, Schmelz und Kühnheit der Durchführung Aller Erwartung. Dlle. Wranitzky sang eine Cavatine mit Variationen von Mad. Catalani, und dem bereits bekannten Bolleros, welchen sie bey der ihr so ganz eigenen Lieblichkeit des Vortrages wiederhohlen musste. Herr Barth trug dann mit seiner schönen, eindringenden Stimme eine Arie aus der Oper Joseph vor, und die Concertgeber richteten zum Schlusse in einer von Castelli gedichteten, von Dlle. Wranitzky ansprechend gesungenen Romanze: Der Abschied der Troubadours, von ihnen neu componirt für Fortepiano, Violine und Guitarre, in abwechselnden Variationen, die Worte des Dankes an die Versammlung, welche ihre ausgezeichneten Talente schätzt, und auch beym Scheiden ihr Andenken freundlich bewahren wird.