10 March 1807

Karl Möser’s Second Concert

Prague: Konviktsaale

↓Programme  

From La clemenza di TitoMme LefevreMozart
     Aria, ‘Non più di fiori’  
Piano ConcertoMaster MoschelesMozart
Violin ConcertoMr. MöserKreutzer
Principal Vocalists: Mme Lefevre
Principal Instrumentalists: Master Moscheles, Mr. Möser 

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Note: Both reviews claimed that Moscheles was eleven years old at the time, which is incorrect since he was thirteen. 

Reviews

Prager Oberpostamtszeitung (March 13, 1807): 31.

Herr Karl Möser, erster Violinist der k. preuß. Hofkapelle, gab Dienstag den 10ten d. Abends im Konviktsaale auf Anverlangen der Musikschätzer eine zweite große Akademie. Dieser große Tonkünstler ließ sich in dreyen Konzerten diesen Abend bei vollem Hause hören, und sein Kraftspiel in fugirten Sätzen, in Allegros, in Variazionen der schwersten Art, in dem eindringendsten Adagio beweiset, daß er die Gewalt des Bogens und des Tones vollkommen besitzet, wodurch er seine Manieren auf dem Violininstrumente so vortrefflich karakterisieret, daß er allgemeine Bewunderung erregt. In derselben Akademie ließ sich ebenfalls der junge Moscheles, ein eilfjährigen Israelitenknabe, auf dem Pianoforte in einem sehr schweren Konzerte von Mozarts Kunstkomposizion hören. Die Fertigkeit dieses Jünglings im Ausdruck des Tons und Spiels läßt in der Zukunft an demselben einen ausgebildeten Tonkünstler erwarten, und es macht dem Herrn Dionisius Weber, Komponisten und Flügelisten viel Ehre, daß er sich um das Talent dieses Jünglings ohne den geringsten Eigennutz so werkthätig angenommen, und denselben schon so weit gebracht hat, daß er sich in öffentlichen Konzerten mit allem Beifall produziren kann.

Allgemeine musikalische Zeitung (April 15, 1807): 460-461.

Hr. Moser, erster Violinist der königl. preuss. Hofkapelle, trug in zwey Konzerten, wovon er das zweyte auf Verlangen gab, viel Beyfall und eine reiche Kasse davon….Im zweyten Konzert traf er eine minder glückliche Wahl; er selbst gab ein Konzert von Kreutzer, war aber, im Vergleich mit dem erstenmale, eben in keiner ganz glücklichen Stimmung. Mad. Lefevre, Sängerin des Kurhessischen Hoftheaters, sang die Scene und Arie aus Mozarts Titus: Non più de’ fiori, und zeigte uns eine Stimme, die in den tiefen Tönen sehr wohlklingend ist, und in bedeutenden Altpartieen ausgezeichnetes Glück machen müsste—was aber bey Sopransätzen weit weniger der Fall seyn kann. Ihr Vortrag zeigt eine gute Schule; nur dass sie ihren Gesang zu reich mit mimischer Begleitung zu schmükken glaubt. Der elfjährige Moscheles trug zur Verschönerung dieses Konzerts sein Scherflein redlich bey, indem er sich mit einem äusserst schwierigen Pianoforte-Konzert von Mozart zum erstenmale dem Urtheil des grossen Publikums blosstellte. Er übertraf alle Erwartung, und man hofft mit Recht, dass, wenn seine Hand einst die nöthige Kraft erhält, er sich gewiss an die Reihe unsrer ersten Klavierspieler anschliessen werde. Die Sage ging, man wolle Hm. M., um ihn an Prag zu fesseln, die Direktion des Opern-Orchesters übertragen; man hatte sich aber getäuscht. Gewiss würde sich jeder Freund der Tonkunst sehr gefreuet haben, ihn oft und vielmals zu hören.