Ignaz Moscheles’ Concert
Frankfurt: Saale des rothen Hauses
Time: Evening
Tickets: 1 Florin 36 [shillings]
✗Programme
Free Piano Fantasia | Mr. Moscheles | |
From La clemenza di Tito: Aria | Miss Rothhammer | Mozart |
From Le nozze di Figaro: Duet | Miss Heinefeder, Miss Heinedefer | Mozart |
Principal Vocalists: Miss Rothhammer, Miss Heinefeder, Miss Heinedefer |
Principal Instrumentalists: Mr. Moscheles |
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Charlotte: At the beginning of September Moscheles returned to Germany. At first we find him in Frankfurt, from whence he hurries off to Hofrath André, in Offenbach, in order to revel in Mozart manuscripts’. [RMM, 55.]
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Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung (September 9, 1823): [3].
Frankfurt, vom 8. September.
Herr Moscheles, bekannt als einer der größten Klavierspieler unserer Zeit, befindet sich bei uns, und wird die Freunde der Tonkunst im Laufe dieser Woche mit einem Konzert erfreuen.
Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung (September 10, 1823): [3].
Konzertanzeige.
Mit Hoch-Obrigkeitlicher Bewilligung wird J. Moscheles auf seiner Durchreise von London die Ehre haben, künftigen Sonnabend den 13. September 1823 ein Konzert im Saale des rothen Hauses zu geben. Billets a 1 fl. 36 sind zu haben in der Musikalien-handlung des Hrn. Gayl.
Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung (September 11, 1823): [4].
[Same as issued in Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung on 10 September]
Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung (September 12, 1823) : [3].
[Same as issued in Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung on 10 September]
Der Sammler. Ein Unterhaltungsblatt (September 18, 1823): 448.
Hr. Moscheles, einer der berühmtesten Fortepianospieler unserer Zeit, ist in Frankfurt angekommen und wird dort Concerte geben.
Allgemeine musikalische Zeitung (October 1, 1823): 657.
Von hier [Aachen] wird er [Moscheles] über Frankfurt a. M. gehen, wo man ihn bereits erwartet, und dann seine Reise nach Wien fortsetzen.
Review
Allgemeine musikalische Zeitung (October 1, 1823): 705-706.
Frankfurt am Main. Im October. Wenn der vorübergegangene Sommer arm war an Gaben der Tonkunst, so scheint der beginnende Herbst bereits in günstigen Vorbedeutungen einen um so reichhaltigem Winter zu verkünden. Zu diesen günstigen Vorbedeutungen rechnen wir den Besuch einiger auserwählten Meister der Kunst und die Aufführung zweyer hier noch neuen Singspiele. Der treffliche Moscheles war es, welcher, aus dem Ruhm und Gold spendenden Auslande zurückkehrend, uns zuerst mit einem Concerte erfreute. Was lässt sich noch Viel über das herrliche Spiel dieses allgemein bekannten und anerkannten Virtuoso sagen? Da ist die höchste Fertigkeit mit der anmuthigsten Eleganz in einem so reinen Einklänge, da giebt sich ein tiefes Gefühl so willig selbst den zartesten Anregungen der Tondichtung hin, da tritt auch, wie es erheischt wird, des Vortrags Pracht und grandioses Walten so mächtig hervor, dass wir Alles finden, was das Gemüth ersehnt, und nichts vermissen, was der Verstand fodert. Begegnen wir noch überdem in den freien Phantasieen des Meisters dem schöpferisch wirkenden Genius, den der Wille des Augenblicks hervorruft, so müssen wir auch zugleich den begeisterten Improvisatore, dem in der Begeisterung die ordnenden Fäden des Ganzen nicht entschlüpfen, bewundern.—In dem Concerte des Herrn Moscheles sang Dem. Rothhammer eine Arie aus Titus. Wir bemerken ihr, dass ein zerrissener, schroffer Vortrag weder in dem sogenannten grossen Style ist, noch überhaupt den Foderungen einer guten Methode entspricht. Recht lieblich sangen die Schwestern Desmoiselles Heinefeder, mit ihren reinen und wohl klingenden Stimmen, ein Duett aus Mozart’s Figaro.—