27 January 1825

Ignaz Moscheles’ Second Concert

Hamburg:  Apollosaal

Programme

Piano MusicMr. Moscheles
Principal Instrumentalists: Mr. Moscheles

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Charlotte: …und am 16. Januar erreichte er Hamburg… Unter seiner grossen Hörerschaar im Apollosaal war auch seine künftige Frau, Charlotte Embden. Sie, die selbst etwas Clavier spielte, hing wie verzaubert an diesen Wunderfingern; er bemerkte das junge Mädchen nicht, doch wurden sie schon in den nächsten Tagen bekannt, waren am 2. Februar Bräutigam, und Braut, am 1. März vermählt. [AML I, 97.]

Charlotte: …Moscheles gab zwei eigene Concerte in Hamburg, im Apollosaal. [AML I, 98.]

Reviews

Berliner allgemeine musikalische Zeitung (February 16, 1825): 56.

Hamburg, den 8. Februar.

Herr Moscheles, der sich auch bei Ihnen soviel Bewunderer und Freunde erworben, hat sich hier (nachdem er in Magdeburg und Braunschweig mit grösstem Beifall gespielt) bereits am 24. und 27. Januar im Apollosaal.

…S.

Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode (March 12, 1825): 259-260.

Ich spreche zuerst von den beyden Concerten, welche der fürstlich Esterhazische Kammer-Virtuose Moscheles im Apollo-Saal veranstaltete. „Moscheles kommt, wissen Sie schon? Moscheles wird bald eintreffen,“ so Hieß es schon seit Wochen, wenn man sich begegnete, oder in Gesellschaft zusammen kam. Alles, was nur Gefühl für Musik hatte, harrte seiner mit Verlangen entgegen. Endlich erschien er, und eine kurze einfache Anzeige in den Zeitungen reichte hin, den schon seit Jahren, selbst wenn Romberg, Carl Maria von Weber und ähnliche große Meister darin ihre Concerte gaben, wenig besuchten Apollo-Saal dergestalt mit Menschen zu füllen, daß Hunderte an der Casse zurück gewiesen werden wußten. Was das Ohr aber vernahm, war auch in der That etwas Außerordentliches. Ich muß bekennen, daß ich mir eine solche Fertigkeit, eine solche Behandlung des Instruments nie als möglich gedacht habe. In dieser Rücksicht dürfte Moscheles als der erste jetzige Klavierspieler betrachtet werden. Ob ihn aber nicht in der Phantasie Hummel und Andere übertreffen will ich dahin gestellt seyn lassen, mich wenigstens hat er hierin viel weniger als in seinem übrigen Spiele hingerissen. Die Phantasie soll sich frey und fessellos hinaus bewegen, was das Herz fühlt, was im Inneren glüht, soll sich zu Tönen gestalten und kühn hinaus treten die Geburt des Augenblicks. So aber habe ich Moscheles so, genannte Phantasien nicht gefunden, es waren künstlich zusammen getragene Melodien, Variationen auf bekannte Themas, kurz weit eher musikalische Pot-pourris als Schöpfungen des Moments (Phantasie). Fern sey es jedoch behaupten zu wollen, daß es dem berühmten Künstler an geistigem Aufschwung fehle; seine Compositionen beweisen das Gegentheil; ich sprach nur meine Überzeugung aus, und überlasse es gern einem jeden, eine andere Ansicht zu hegen und aufzustellen.—Wenn wir übrigens entzückt sind, den herrlichen Meister jetzt in unserer Mitte zu wissen, wird unsere Freude noch durch die Hoffnung vermehrt, ihn noch auf längere Zeit an unsere Stadt gefesselt zu sehen. Hr. Moscheles wird sich nämlich dem Vernehmen nach, und das wird Ihnen in Wien eine recht überraschende Neuigkeit seyn, mit der Tochter eines hiesigen Kaufmanns mosaischer Religion verheirathen. Vor der Hand aber geht er eist nach Paris und London.

Berliner allgemeine musikalische Zeitung (March 16, 1825): 85.

Hamburg.

Herr Moscheles hat hier schöne Geschäfte gemacht, 2 volle Konzerte gegeben und an 3 Orten sich sonst noch hören lassen. Man nimmt an, dass seine reine Einnahme mindestens 500 Louisd’or ist.

…H.