19 April 1819

Joseph Böhm’s Private Musical Entertainment

 

Vienna:

Programme

Fantasia, Variations and Finale on the Bohemian National Song ‘To Gsau Kône’ for Piano,
Violin, Clarinet and Violoncello, (Op.46)
Messrs. Moscheles, Böhm, Friedlovsky, LinkeMoscheles
Guitar PolonaiseMr. GiulianiGiuliani
Song, ‘Der Wachtelschlag’Mr. BarthBeethoven
Violin PolonaiseMr. Böhm 
Violin PotpourriMr. Böhm 
Principal Vocalists: Mr. Barth
Principal Instrumentalists: Messrs. Böhm, Friedlovsky, Giuliani, Linke, Moscheles

———————————

Reviews

Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat (April 24, 1819): 265.

Mittags-Unterhaltung, gegeben von Herrn Jos. Böhm

(Kärnthnerstrasse Nro. 1191) am 19. April.

Kunst-Genüsse, welche uns die vorzüglichsten Virtuosen bereiten, bleiben immer sehr interessant, wenigstens kann man, ihr Spiel (wenn auch nicht immer die Auswahl) betreffend, im Voraus überzeugt seyn, zufrieden gestellt zu werden. Das war auch hier der Fall, nur wäre es besser gewesen, Herr Böhm hätte die Unterhaltung mit einem neuen Quartett statt mit einem neuen Potpourri, und damit nicht gleichsam die Tafel mit einem Dessert eröffnet. Ferner spielte Hr. B. noch in einer neuen Phantasie und Variationen von Herrn Moscheles für Pianoforte (Moscheles) Violine (Böhm) Clarinet (Friedlovsky) Violoncell (Linke). Composition und Ausführung verdienten die ehrenvollste Würdigung. Den HH. Barth und Giuliani, ersterem in dem Wachtelschlag von Beethoven, letzterem in einer von ihm componirten Polonaise konnte der Beyfall der gewählten Gesellschaft nicht entgehen. Zum Schlusse spielte Hr. Böhm noch eine Polonaise. Herrn Böhms Violinspiel ist vom trefflicher Schule und ausgebildetem Geschmack. Er spielte seine Compositionen mit anspruchloser Natürlichkeit, welche, mit seinen übrigen Vorzügen verbunden, den Kenner eben so anspricht, wie den Nichtkenner, und beyde in gleichem Masse wahrhaft erfreuet.

Allgemeine musikalische Zeitung (April 19, 1819): 363.

[Wien, April] Am 19ten gab Hr. Böhm eine Privatunterhaltung und spielte ein Potpourri, eine Polonaise, und in einer Phantasie nebst Variationen für die Violine, Pianoforte und Clarinette von Hrrn. Moscheles, die Prinzipalstimme; die Verdienste dieses wackern Violinspielers wurden, wie immer, durch Auszeichnung gewürdigt.