22 November 1824

Karl Möser’s Concert

Berlin

Programme

From Margherita d’Anjou: Scene and Aria with Chorus[Mme Grünbaum], ChoirMeyerbeer
Symphony No.5 in C minor(first time in Berlin)Beethoven
Violin ConcertinoMr. MöserMayseder
Violin Variations on the Barcarolle by Mazas with
Orchestral Accompaniments (new)
Mr. Möser 
Piano Rondo with Orchestral Accomp.Mr. MoschelesMoscheles
Principal Vocalists: Mme Grünbaum
Principal Instrumentalists: Messrs. Möser, Moscheles

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Reviews

Berliner allgemeine musikalische Zeitung (December 1, 1824): 415.

Berlin den 22. November 1824.

Herr Konzertmeister Möser beginnt in diesem Winterhalbenjahre von Neuem das verdienstvolle Wirken für das wahre musikalische Beste des hiesigen Publikums, das schon am Schlusse der vorigen Winterkonzerte in dieser Zeitung mit gerechter Anerkennung erwähnt worden ist.. Nachdem er damals die Sinfonia eroica, und später Herr Ritter Spontini die A-dur-Sinfonie von Beethoven aufgeführer, hat er die Berliner jetzt mit der grossartigsten aller Sinfonien, der aus C-moll von Beethoven, die bisher noch nie hier gegeben worden, bekannt gemacht

Das musikalische Publikum ist Herrn Möser für so herrliche Gaben den grössten Dank und die ausgezeichnetste Hochachtung schuldig, um so mehr, da er dabei von keinem Eigennutze geleitet wird (denn wenn er so meisterhaft, wie in dem heutigen Konzerte, spielt und gar noch von Talenten wie der Madame Grünbaum und des Herrn Moscheles unterstützt wird, füllt sich der Saal auch ohne Sinfonie) und da in Berlin noch immer so blutwenig für höhere Konzert musik geschieht. Dieser Gegenstand ist schon früher in der Zeitung berührt worden, allein er erscheint so wichtig, dass er eine nähere Erörterung verdient

Allgemeine musikalische Zeitung (December 23, 1824): 861.

[Berlin,November] Den 22sten hatte Hr. Concertmeister Möser eine musikalische Akademie veranstaltet, die den Namen in der That verdiente. Zum erstenmal ward hier Beethoven’s grosse Symphonie in C moll ausgeführt, die ein Allegro con brio, Andante, Menuetto und Finale enthält, und meisterhaft dargestellt wurde. Hr. Möser trug ein neues Concertino von Mayseder, neue Variationen auf la Barcarole von Mazas, mit Begleitung des Orchesters vor, und begleitete auch mit seiner obligaten Violine die Scene und Arie mit Chor aus J. Meyerbeer’s Oper Margherita d’Anjou, welche Mad. Grünbaum vortrefflich sang. In Hrn. Möser’s Spiel bewunderte man, wie immer, den festen gehaltenen Strich, das gediegene Legato, die Sicher heit, Präcision und Reinheit der Sprünge, Octaven läufe, Doppelgriffe, Arpeggien, Triller etc., und den seelenvollen Ausdruck. Auch diesen Abend verherrlichte Hr. J. Moscheles durch ein von ihm componirtes und vorgetragenes Rondo brillant für das Pianoforte mit Begleitung des Orchesters.

The Harmonicon, vol. III (May 1825): 84.

Among our concerts, the most brilliant was that given by M. Möser, on which occasion was produced here, for the first time, Beethoven’s grand Symphony in C minor, which, with its spirited allegro, graceful andante, gay minuet, and imposing finale, was given with great spirit and effect. M. Möser played a new concertino, by Mayseder, with very characteristic variations to the beautiful air La Barcarola; he also accompanied on the violin obbligato a scena and air from Mayerbeer’s opera of Margerita d’Anjou. What is principally admired in M. Möser’s performances is his firm sustained bow, united to great ease and brilliancy of execution. On the same evening M. Moscheles delighted us with a new Rondo, executed by him with his usual power, on that instrument of which he reigns as one of the greatest masters of the day.