4 January 1818

Joseph Merk’s Private Entertainment

Vienna: Kaiserliches und Königliches Hoftheater zu Wien

↓Programme

AriaMiss Klieber 
Concerto for Two Violins with VioloncelloAccompanimentMessrs. Böhm, Pecháček, Merk Kreutzer
Oboe AdagioMr. SellnerSellner
Piano VariationsMr. MoschelesMoscheles
Polonaise for Violoncello (new)Mr. MerkMerk
Principal Vocalists: MissKlieber
Principal Instrumentalists: Messrs. Böhm Moscheles, Merk, Pecháček, Sellner

 

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Programme Notes: The Violin Variations with Quartet Accompaniment was published as Op.39 by S. A. Steiner und Comp., however it does not correspond to Moscheles Op.39: Introduction and Variations, for the piano on an Austrian National Air.



Reviews

Allgemeine musikalische Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat (January 10, 1818): 14-15.

Gegeben von Herrn Merk, Violoncellist im k. k. Hoftheater, am 4. Jänner, Mittags; Schottengasse, im Freyherr v. Wetzlar’schen Hause.

Der Concertgeber spielte in einem Concert für zwey Violinen (Böhm, Pechatschek) und Violoncell mit Begleitung, von Kreutzer, und in einer neuen, von ihm componirten Polonaise. Wer sich von dem, beyden Violinspielern eigenthümlichen Vorzügen, Böhms klangvollem, in jeder Applicatur gleich gediegenem Tone, Pechatscheks imposant kübnem und doch stets sicherem Spiele, von der bewunderungswürdigen Vollkommenheit, zu der es Herr Merk auf dem Violoncell seit einiger Zeit gebracht hat, überzeugen will, der höre diese drey Künstler in ersterer Composition. Ganz besonders gut gelangen ihnen die dreymahl vorkommenden alternativen Stellen im ersten Stücke, die Nachahmungen (Violinen) schienen wie aus einem Instrumente, der Bogen wie von einer Hand gelenkt, zu tönen, so gleichförmig waren die verschiedenen Articulationen, und der Violoncellist colorirte sie meisterhaft; kurz, alles strömte in ein schönes Ganzes zusammen. In der Polonaise bereitete sich Herr Merk ein weites Feld, seine Fähigkeiten entwickeln zu können, und so das Recht, Concerte zu geben, vollends geltend zu machen; ein Recht, das sich leider gegenwärtig so Mancher auch anmasst, der dazu keineswegs berufen ist.—Eine Arie, gesungen von Dlle. Klieber, Variationen für das Pianoforte, componirt und gespielt von Herrn Moscheles, wurden mit ausgezeichnetem Beyfalle aufgenommen. Herr Sellner (siehe Jahrgang I, Seite 41 1 d. Z.) spielte ein Adagio auf der Oboe von seiner Composition. Die Composition—doch nein, die Wahl war undankbar.

Allgemeine musikalische Zeitung (February 18, 1818): 132.

[Wien, Januar] An diesen Tage gab auch noch ein anderer, gleichfalls sehr geschätzter Violoncellist, Hr. Merk, eine Privatunterhaltung, wobey er sich in einen Concert-Trio nebst seinen Begleitern, den Hrn. Pechatscheck und Böhm, ganz besonders auszeichnete. Dem. Klieber sang eine Arie, Hr. Moscheles spielte brillante Pianoforte-Variationen, und Hr. Sellner blies ein Adagio für die Hoboe.