3 April 1825

Fourth Concert Spirituel

 

Paris: Académie Royale de Musique

Time: Evening, Six o’Clock

Programme

Part I  
Symphony Beethoven
From Der Freischütz: Aria  Signora SchiasettiWeber
Piano Concerto No.2 in E flat majorMr. Moscheles 
From Aureliano in Palmira: DuetMme Pasta, Signora SchiasettiRossini
Oboe Music  Mr. Urhan. M. Brod 
From Mosè in Egitto: Prayer  Mme Pasta, Signora Schiasetti,Rossini
 Signor Pellegrini, Chorus 
Part II  
Overture, Le jeune Henri Méhul
Violin VariationsM. Lafont  Lafont
From La sposa Fedele: AriaMme PastaPacini
Free Piano Fantasia, incl. ‘Jägerchor’
and Valse from Der Freischütz
Mr. Moscheles 
From The Creation: Duet and Choir[?], [?], Chorus 
Principal Vocalists:  Mme Pasta, Signora Schiasetti; Signor Pellegrini      
Principal Instrumentalists: Mr. Moscheles, MM. Brod, Lafont

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Programme Notes: Mr. Urhan was indisposed and Mr. Brod performed in his place.


Charlotte reported the following: On the 28th of March, Moscheles completed a contract with the Académie Royale de Musique, by which he engaged to play at the last “Concert Spirituel”, in return for which he was promised the use of the Salle des Italiens, when he should next visit Paris. [RMM, 70.]

This though took place in 1821 not in 1825. See F-Pan: Archives Nationales O/3/1655, vol IV.

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Journal de Paris (April 3, 1825): 1.

ACADÉMIE ROYALE DE MUSIQUE.—Quatrième concert spirituel.

Journal de Paris (April 3, 1825): 2.

…Le concert du Dimanche de Pâques offre égalent des morceaux de choix: on y entendra le prière de Mosè in Egitto, le bel air de la Camilla, par Mme Pasta, Moschelès, Lafont, etc. Une pareille composition suffit pour assurer du succès au dernier des concerts spirituels.

Reviews

Journal de Paris (April 5, 1825): 1.

DERNIER CONCÉRT SPIRITUEL.

Encore huit mille francs de recette, et affluence considérable ! Cette soirée a dignement terminé les concerts de l’Opéra : chacun des morceaux mériterait une mention et un éloge particuliers ; mais la justice distributive nous conduirait à dépasser les bornes que nous sommes obligés de nous imposer en ce moment.

La symphonie de Bethowen, qui avait été redemandée, a fait encore plus de plaisir qu’au concert du vendredi. Moscheles, attendu avec impatience, a répondu à l’attente générale : la précision, le brillant de son exécution, qui depuis long-temps ont place cet habile musicien hors de toute comparaison, n’ont jamais éclate plus vivement que dans cette soirée. Au plaisir qu’éprouvait le public se mêlait un sentiment de regret : Moschéles doit-partir incessamment pour Londres. Mme Pasta et Lafont nous pardonneront si nous nous contentons de dire qu’ils se sont montres dignes d’eux-mêmes ; cette formule abrégée renfermé tous les éloges, et suffit pour justifier l’enthousiasme avec lequel ils sont été accueillis.

Allgemeine musikalische Zeitung (April 27, 1825): 274-275.

Viertes und letztes Concert, am 3ten März [sic]. Erste Abtheilung: No. 1. Symphonie von Beethoven, auf allgemeines Verlangen wiederholt; No. 2. Arie aus dem Freyschütz von C. M. von Weber, italienisch (Dem. Schiasetti); No. 3. Concert für Pianoforte, gespielt von Hrn. Moscheles; No. 4. Duett aus Aureliano in Palmira von Rossini (Mad. Pasta und Dem. Schiasetti); No. 5. Variationen für die Bratsche, componirt und gespielt von Hrn. Urhan; No. 6. Gebet aus Mosé in Egitto von Rossini (Hr. Pellegrini, Mad. Pasta, Dem. Schiasetti und Chor).

Zweyte Abtheilung. No. 7. Ouverture von Mehul aus Le jeune Henry; No. 8. Variationen für die Violine, componirt und gespielt von Hrn. Lafont; No. 9. Arie aus La sposa fedele von Pacini (Mad. Pasta); No. 10. Freye Phantasie auf dem Pianoforte, gespielt von Hrn. Moscheles; No. 11. Duett mit Chor aus der Schöpfung von J. Haydn.

Mit ausgezeichnetem Beyfalle wurden die Stücke: No. 1, 2, 4, 7, 8 und 9 aufgenommen. Hr. Urhan, der die Bratschen- Variationen spielen sollte, ward durch Unpässlichkeit daran verhindert; wir bekamen dafür die im ersten Concerte schon gehörte Phantasie für die Oboe von Hrn. Brod wie der zu hören. Es wird wohl Viele befremden, die Leistungen des Hrn. Moscheles (unter No. 3 und 10) hier nicht unter den mit Beyfall aufgenommenen zu finden. Die Pflicht des Ref, erfordert mehr die Sachen als die Ursachen mitzutheilen; wünscht man jedoch einige gemuthmasste Ursachen zu vernehmen, so ist über diesen ausgezeichneten Künstler folgendes zu erwähnen: Ueber die Vortrefflichkeit seines Spieles ist auch hier nur Eine ungetheilte Meinung. Was jedoch den gewohnten grossen Ein druck seines Spieles schwächte, war das, was er spielte: das Concert wollte, als Concert, nicht behagen, und die freye Phantasie war diessmal nichts weniger als gelungen, wozu noch der Umstand kam, dass Hr. Moscheles durch Zufall dieselben Motive (das Jägerchor und den Walzer aus dem Freyschütz) wählte, über die der junge Liszt nicht lange vorher in einem öffentlichen Concerte phantasirt hatte. Hr. Moscheles war damals noch nicht hier. Man glaubte, in dieser Wahl einen gewissen beabsichtigten Wettstreit mit einem Kinde zu entdecken; dieses missfiel, da Hr. Moscheles solcher Behelfe nicht bedarf. Auch zog sich seine Phantasie dergestalt in die Länge, dass es die Zuhörer nicht mehr aushalten wollten; aus Achtung für den Künstler wagten sie es zwar nicht, die gewöhnlichen Zeichen des Missfallens zu geben; aber sie thaten dasselbe nur auf andere Weise, nämlich: sie applaudirten noch vor Ende des Spiels dergestalt, dass sich Hr. Moscheles zum Aufhören gezwungen sah.

Berliner Allgemeine Musikalische Zeitung (June 29, 1825): 211-212.

Fünfter Brief,

Zusammenkunft deutscher Pianisten in Paris.

Paris, im Mai 1825.

Nannte jemals die französische Eitelkeit mit Recht Paris den Sammelplatz der Künste, und die Hauptstadt der Welt, so war es im Anfang dieses Jahres, wenigstens in Bezug auf Musiker. Fast kein ausgezeichneter deutscher Pianist fehlte in dieser Epoche in Paris, und oft sah man in demselben Salon den Hummel, Moscheles, Kalkbrenner, Pixis, Schunke, Felix Mendelssohn-Bartholdy und den kleinen Liszt, ohne der Gebrüder Herz zu erwähnen, welche Paris zu ihrem steten Wohnorte seit langer Zeit gewählt haben, und einer Masse von französischen und fremden Pianisten, denen nur wenig fehlt, um in Beziehung auf Fertigkeit und Nettigkeit der Exekution zu jenen grossen Meistern gezählt zu werden.

Diese Vereinigung von so grossen Talenten musste natürlich zu vielen Konzerten Anlass geben, und mit vieler Bereitwilligkeit zeigten jene sich auch geneigt, die Neugierde der Pariser zu befriedigen; sie kamen dabei nicht zu kurz. Die französischen Künstler, eben so begierig als das übrige Publikum, jene ausgezeichneten fremden Meister zu hören und zu bewundern, räumten ihnen die Bahn ein, und ausser dem Tulon (Flötist), Baillot, Lafont, und einem andern braven Violinisten, Beriot, einem jungen Manne, welcher sehr viel Talent zeigte, hörte man von französischen Künstlern keinen, welcher die Aufmerksamkeit des Publikums besonders hätte fesseln können.

Schon seit mehren Jahren betrachtet das Pariser Publikum Herrn Mocheles als seinen Liebling und ich möchte fast sagen, als seinen Adoptivsohn; der mehrmalige Aufenthalt dieses bewunderungswürdigen Talentes in Paris setzte alle Dilettanten in den Stand, sein brillantes Spiel, welches allen Anfoderungen Genüge leistet, und sich besonders durch einen vortrefflich gediegenen Styl in seinen Improvisationen auszeichnet, der durch die schönstenund erhabensten Ideen, die ihm ausschliesslich vom Himmel ertheilt zu sein scheinen, beseelt wird, gehörig zu würdigen. Auch seine Kompositionen sind hier sehr geschätzt und beliebt, und von allen fremden Klavierspielern…scheint er derjenige zu sein, dem das Pariser Publikum die Palme zugesteht. Seines kurzen Aufenthaltes wegen konnte er sich nur zwei mal hören lassen; das erste Mal in 4ten Konzert spirtuel, wo er sein Edur-Konzert spielte, und über Themas aus dem Freischützen improvisirte, und dann in einem von ihm angestell ten Konzerte, zu welchem er die Ouvertüre des Freischützen für 3 Pianos zu 12 Händen arrangirt hatte, welche von ihm und den Herrn Pixis, Schunke, Henri Herz, Felix Mendelssohn Bartholdi und Camille Pleyl ausgeführt wurde und allgemeinen Beifall hatte; in demselben Konzerte wurde auch die Ouvertüre des deux journées von Cherubini arr. P. 2 Pianos à 8., von ihm und den Herrn Pixis, Henri Herz und Schunke gespielt, und  gefiel, wie jene, sehr. Sein Esdur-Konzert und seine Improsation erregten Enthusiasmus.—

Gleich nach Moscheles setzt man Herrn Pixis aus Wien, welcher seit beinahe zwei Jahren hier ist; er spielte bis jetzt selten in öffentlichen Konzerten, so dass nicht alle Kunst freunde ihn hören konnten; sein Spiel ist brillant und präzis, und er hat sehr viel Fertigkeit, doch nicht die Seele, welche Moscheles jeder Note gleichsam einzuimpfen weiss.

…Henri Herz, den die Franzosen gern als einheimischen Künstler betrachten, weil er Eleve des Konservatoire von Paris ist, ist seit mehren Jahren hier gleichsam eingebürgert; ihm ist es gelungen, durch eine überaus brillante Exekution, und eine erstaunenswerthe Fertigkeit die Pariser zu fesseln, doch ist sein Spiel ohne Seele und Leben, und auch seine Kompositionen, welche sehr à la mode sind, kann man eher als Uebungsstücke betrachten, als geeignet, ergnügen zu machen; sein Bruder Jacques Herz besitzt ein viel schöneres Kompositions-Talent, und wenn gleich sein Spiel weniger brillant ist, und er weniger Fertigkeit hat, so ist es doch durch vieles Gefühl belebt, von dem auch alle seine Kompositionen zeugen.

Herr Schunke hielt sich nur einige Monate hier auf, und man hatte nur selten Gelegenheit ihn zu hören; doch schätzte man an seinem Spiel eine ungemeine Zartheit und Fertigkeit, die dem Publikum ungetheilten Beifall entlockten. Schade, dass er so schnell Paris verlassen hat; sein Talent ist noch nicht bekannt genug um gehörig gewürdigt worden zu sein; und für Paris, wo so wenig wahrer Musiksinn ist, und Alles mehr durch die Mode beherrscht wird, gehört Geduld.

The Quarterly Musical Magazine and Review, vol. VII (Sept 1825): 311.

ASSEMBLAGE OF PIANO-FORTE PLAYERS IN PARIS

IN THE SPRING OF 1825.

(FROM A GERMAN PERIODICAL WORK.)

For several years the Parisian public may be said not only to have treated Mr. Moscheles as their particular favorite, but even as their adopted son. The several visits made to Paris by this admirable artist had given ample opportunity to all the amateurs and connoisseurs of music to appreciate the brilliancy of his talents, and the solid, rich, and scientific powers with which nature seems to have almost exclusively endowed him for extemporaneous playing. His compositions also are in the highest estimation and favour; and of all the foreign pianists (of Hummel we shall speak hereafter) he carries away the palm in the opinion of the Parisians. As on the present occasion his stay was short, we only had the pleasure of hearing him twice—the first time in the fourth concert spirituel at the Royal Academy of Music, where he played his concerto in E major and an extemporaneous fantasia on favorite airs in the Freyschutz.