25 September 1826

Ignaz Moscheles’ Vocal and Instrumental Concert

Leipzig: Gewandhaus

Time: Evening, Seven o’Clock

Tickets: 16 Groschen; on the Date, 1 Thaler

Programme  

Part I  
Overture, Oberon Weber
Piano Concerto No.5 in C major:
I. Allegro moderato (new)
Mr. MoschelesMoscheles
HymnMr. SchulzMozart
Piano Fantasia, The Recollections of Ireland,
with Orchestral Accompaniments  
Mr. MoschelesMoscheles
Part II  
Overture, Die Waise und der Mörder   Seyfried
Rondo Brilliant with Orchestral Accomp.Mr. MoschelesMoscheles
DeclamationsMr. Solbrig 
Free Piano FantasiaMr. Moscheles 
Principal Vocalists: Messrs. Schulz, Sobrig
Principal Instrumentalists: Mr. Moscheles
Leader: Mr. Heinrich August Matthaei

———————————

Charlotte: Das nächste Ziel ist Leipzig. Am 25. September spielte er in seinem Concert zum ersten Mal das erste Stück des C-dur-Concerts, ebenso zum ersten Mal in Deutschland die „Erinnerungen an Irland”; dann das Rondo brillant in D und die nie fehlende Improvisation. Das Publicum belohnte ihn durch grossen Beifall und bedeutende Einnahme. Nach dem Concert trafen sie noch Grillparzer bei einem Souper des Banquier Seyfferth. Hofrath Wendt, der auch unter den Gästen war, machte ein sehr schmeichelhaftes Impromptu auf das Zusammentreffen des Dichters und Musikers. [AML I, 128.]

Advertisements

Leipziger Zeitung (September 13, 1826): 2367.

Concertanzeige. In den ersten Tagen der Böttcherwoche bevorstehender Michaelismesse wird der berühmte Virtuos, Ign. Moscheles, vor seiner Rückkehr nach England ein großes Vocal-Instrumentalconcert im Saale des Gewandhauses geben. Von eignen Composition wird er darin vortragen: 1) Den ersten Saß eines ganz neuen Pianoforteconcerts in C. 2) Eine große Fantasie für Pianoforte mit Orchesterbegleitung, Erinnerungen aus Irland genannt. 3) Eine freie Fantasie nach aufgegebenen Themas. Außerdem werden die Ouverturen zu Oberon von Weber und zu Waise und Mörder von Seyfried gegeben. Das Weitere bestimmt der Concertzettel. Vom 21sten September an sind Billets à 16 Gr. Zu erhalten. Am Tage der Concertaufführung aber kostet das Billet 1 Thlr. Leipzig, bey 11. Sept. 1826                                      

Friedrich Hofmeister.

Zeitung für die elegante Welt (September 19, 1826): 1474.

In den ersten Tagen der Böttcherwoche bevorstehender Michaelsmesse wird der berühmte Virtuos, Jgn. Moscheles, vor seiner Rückkehr nach England ein großes Vocal- und Instrumencalconcert [sic] im Saale des Gewandhauses geben. Von eigner Composition wird er darin vor tragen: 1) Den ersten Satz eines ganz neuen Pianoforte concerts in C. 2) Eine große Fantasie für Pianoforte und Orchesterbegleitung, Erinnerungen aus Irland genannt. 3) Eine freie Fantasie nach aufgegebenen Thema’s. Außer dem werden die Ouverturen zu Oberon von Weber und zu Waise und Mörder von Seyfried gegeben. Das Weitere bestimmt der Concertzettel. Vom 21. Septbr. an sind Billets à 16 Gr. zu erhalten. Am Tage der Concertaufführung aber kostet das Billet 1 Thaler.

Leipzig, den 11. Septbr. 1826.

Friedrich Hofmeister.

Allergnädigst privilegirtes Leipziger Tageblatt (September 23, 1826): 401.

Concert-Anzeige.

Unterzeichneter wird die Ehre haben, nächsten Montag den 25sten September ein großes Vocal- und Instrumental-Concert, im Saale des Gewandhauses zu geben, in welchem er mehrere seiner neuesten Compositionen auf dem Pianoforte vortragen wird.

Der Anfang ist um 7 Uhr.

Einlaß-Billets zu 16 Gr. find in den hiesigen Musikalien-Handlungen, in der Wohnung des Concertgebers: Hotel de Baviere, und bei dem Bibliothekar-Aufwärter Winter bis Montag Mittag zu bekommen. An der Caffe ist der Preis eines Billets 1 Thlr.

Ignaz Moscheles,

Professor der Königl. Akademie der Musik zu London.

Leipziger Zeitung (September 23, 1826): 2488.

Concertanzeige Unterzeichneter wird die Ehre haben, nächsten Montag den 25sten September ein großes Vocal- und Instrumental-Concert im Saale des Gewandhauses zu geben, in welchem er mehrere seiner neuesten Compositionen auf dem Pianoforte vortragen wird. Der Anfang ist um 7 Uhr.

Einlaß-Billets zu 16 Gr. sind in den hiesigen Musikalien-Handlungen, in der Wohnung des Concertgebers, Hotel de Bavière, und bei dem Bibliothekar-Aufwärter Winter bis Montag Mittag zu haben. An der Caffe ist der Preis eines Billets 1 Thlr.-

Ignaz Moscheles,

Professor der königl. Akademie der Musik zu London.

Allergnädigst privilegirtes Leipziger Tageblatt (September 24, 1826): 412.

Concert-Anzeige.

Unterzeichneter wird die Ehre haben, Montag, den 25 Sept. ein großes Vocal- und Instrumental-Concert, im Saale des Gewandhauses zu geben, in welchem er mehrere seiner neuesten Compositionen auf dem Pianoforte vortragen wird.

Der Anfang ist um 7 Uhr.

Einlaß-Billets zu 16 Gr. sind in den hiesigen Musikalien-Handlungen, in der Wohnung des Concertgebers: Hotel de Baviere, und bei dem Bibliothekar-Aufwärter Winter bis Montag Mittag zu bekommen. An der Caffe ist der Preis eines Billets 1 Thlr.

Ignaz Moscheles,

Professor der Königl. Akademie der Musik zu London.

Allergnädigst privilegirtes Leipziger Tageblatt (September 25, 1826): 426.

Concert-Anzeige.

Unterzeichneter wird die Ehre haben, heute, den 25 Sept. ein großes Vocal- und Instrumental-Concert, im Saale des Gewandhauses zu geben, in welchem er mehrere seiner neuesten Compositionen auf dem Pianoforte vortragen wird.

Der Anfang ist um 7 Uhr.

Einlaß-Billets zu 16 Gr. sind in den hiesigen Musikalien-Handlungen, in der Wohnung des Concertgebers: Hotel de Baviere, und bei dem Bibliothekar-Aufwärter Winter bis Montag Mittag zu bekommen. An der Caffe ist der Preis eines Billets 1 Thlr.

Ignaz Moscheles,

Professor der Königl. Akademie der Musik zu London.

Leipziger Zeitung (September 25, 1826): 2503.

Concertanzeige Unterzeichneter wird die Ehre haben, heute, Montag den 25sten September, ein großes Vocal-und Instrumental-Concert im Saale des Gewandhauses zu geben, in welchem er mehrere seiner neuesten Compositionen auf dem Pianoforte vortragen wird. Der Anfang ist um 7 Uhr.

Einlaß-Billets zu 16 Gr. find in den hiesigen Musikalien-Handlungen, in der Wohnung des Concertgebers, Hôtel de Bavière, und bei dem Bibliothek-Aufwärter Winter bis heute Mittag zu haben. An der Caffe ist der Preis eines Billets 4 Thlr.

Ignaz Moscheles,

Professor der königl. Akademie der Musik zu London.

Reviews

Allergnädigst privilegirtes Leipziger Tageblatt (September 28, 1826): 470-471.

Concert des Herrn Moscheles.

Am 25sten d. M. gab her berühmte Meister des Pianoforte’s im Saale des Gewandhauses ein Concert, worin es sich aufs Neue als einen der ersten Künstler und Componisten in Bezug auf dieses Instrument bewährte. Die hier mit vollem Orchester noch nicht gehörte herrlich Ouverture zum Oberon, von unserm zu früh heimgegangen Weber, bereitete auf eine würdige Art bazu vor. Oberons Zauberhorn schien die Aufmerksamkeit aller Zuhörer auf die Zaubertöne lenken zu wollen, mit denen der Meister nachher fesselte. Er trug im ersten Theile das Allegro eines brillanten neun Concerts aus C dur und dann eine Phantasie: Erringerungen aus Irland vor. Leßtere bildeten einen wunderschönen Kranz irländischer Volksmelodien. Ein Rondeau brilliant und eine freie Phantasie ohne Begleitung, machten die Zierde des zweiten Theiles. Alles war vom Concertgeber selbst geschaffen und in der Ausführung wechselte das Feurige mit dem Schmelzenden, das Kräftige mit dem Klagenden, das Glänzende mit dem Zartesten, wie es auf diesem Instrumente nur wenigen gelingt. Das Schwierigste ward ein Spiel und der leiseste Ton drang klar und silberhell durch den vollgefüllten Saal. Der Beifall war allgemein und jedem Einzelnen, wie dem Ganzen gezollt. Das Chor unserer Thomaner und Herr Solbrig, unserer Declamator, unterstüßten Herrn Moscheles nach besten Kräften, obschon beiden nur wenig Zeit zur Vorbereitung gegönnt war. Das Orchester bewährte seinen alten Ruhm im Vortrage der prachvollen schwierigen Ouvertüre zum Oberon und der zarten Begleitung der Solis. Da Herr Moscheles noch einmal im ersten Abonnements-Concert spielt, so werden manche der Freniden, die am Tage des Concerts noch nicht hier waren, den versäumten Genuß künstigen Freitag nachholen können.

Berliner allgemeine musikalische Zeitung (November 1, 1826): 352-353.

Leipzig, den 7. September 1826.

(Aus einem Briefe.)

Erlauben Sie, dass ich Ihnen von dem, was in diesen Tagen ein besonderes Interesse in mir erregte, wenigstens etwas mittheile. Möge das Streben nach Wahrheit und Richtigkeit der Gedanken bei Ihnen den Mangel an Schönheit der Einkleidung entschuldigen. So viel, als möglich, werde ich den Eindruck, welchen die Leistungen eines berühmten Künstlers auf mich machten, Ihnen in seiner ursprünglichen Form mitzutheilen suchen.

In der That erfüllte mich die Nachricht, dass Moscheles hier sei, mit wahrer, inniger Freude. Er ist ein ausgezeichneter Tonkünstler. Voll Verlangen sahe ich dem [2]5. September entgegen, wo von „Ignaz Moscheles, Prof. der Königl. Akademie der Musik zu London,“ Konzert gegeben wurde. Das Ganze eröffnete die Ouvertüre zu Oberon, von Karl Maria v. Weber. Die durch Zufall in mir entstandene Vostellung der körperlichen Schwachheit des entschlafenen Meisters, die nicht ohne allen Einfluss war, und die damit gleichzeitig verbundene Idee der Originalität des Freischütz, die vielleicht in dem neuesten Werke vermisst werden dürfte, machte mich vor dem Beginnen der Ouvertüre etwas verlegen. Aber bald erkannte ich meinen Irrthum. Der Anfang der Ouvertüre überzeugte mich, dass der unerschöpfliche Weber immer neu und interessant sein konnte. Welcher herrliche Anfang mit Blasinstrumenten, welche originelle Führung der Saiteninstrumente, was für eine süsse schmelzende Modulation spricht sich darin aus! wie hat der Komponist so herrlich in den Momenten, denen er eine besondre Kraft zu geben sich veranlasst fühlte, seinen Zweck erreicht. Wer kann ohne innige Theilnahme solch ein Meisterstück anhören. Gewiss, jeder Zuhörer war tief ergriffen. Das Orchester, an dessen Spitze Mathäi steht, feierte dabei seinen Triumph. Nun trat Hr. Moscheles mit einem neuen Pianoforte-Konzert auf. Es war in jeder Hinsicht brillant und von trefflichem Effekt. Weniger lässt sich dies von dem darauf folgenden Hymnus von Mozart ohne Begleitung, von Herrn Musikdirektor Schulz dirigirt, sagen. Wir kennen, in dieser Form, nichts von dem unsterblichen Meister. Die mögliche Ummodelung kann ihm daher nichts weniger als vortheilhaft sein. Mozart wusste, was und warum er es wollte. Auch war das Ganze gegen den Vorgang, abstechend und grell in den Stimmen.

Hierauf folgten: Erinnerungen an Irland Phantasie für Pianoforte mit Orchesterbegleitung von Moscheles. Hat uns das Spiel dieses ausgezeichneten Tonkünstlers bezaubert und berauscht, so müssen wir dennoch gestehen, dass uns die Komposition des genannten Stückes nichts weniger, als befriediget, vielmehr das Innere mehr entzweiet und beunruhiget hat. Gewiss 20 verschiedene Themen mit so viel verschiedenen Kadenzen des Orchesters wurden darin hörbar. Einheit, Ordnung, Uebereinstimmung der einzelnen Partieen, hat Einsender sehr vermisst, dagegen die ungemeine Fertigkeit beider Hände, die gleichmässigste Beweglichkeit in allen Tonarten, die vielseitige Anwendung der Triller bewundert. Auch war wo diese Partie mehr für Effekt, als Kunst berechnet, daher an ihrem Orte. Den zweiten Theil des Ganzen eröffnete eine Ouvertüre vom Ritter von Seyfried, mit klaren und einfachen Modulationen, nicht ohne Anmuth und Gefälligkeit, aber weniger imposant, als die erste. Von dem darauf folgenden Rondeau brillant mit Orchesterbegleitung von I. Moscheles würde Ref. sagen: dass es eine leicht vorüberschwebende, melodische Tonführung, ohne festen Karakter gewesen sei. Die nun von Solbrig vorgetragenen Deklamationen, von denen besonders zwei am unrechten Orte waren, hätten ausfallen können. Der Vortrag der Kunst gehört der Jugend an. Am Ende des Ganzen entwickelte Moscheles in einer freien Fantasie das Höchste seiner Kunst. Eine solche Gewandheit, Fertigkeit, Lebendigkeit auf dem Pianoforte sah Ref. noch nie; eine solche Meisterschaft in Ueberwindung der grössten Schwierigkeiten dieses Instruments nie mals. Dem Meister wurde daher auch der laιteste Beifall zu Theil.                                Ciz.

Abend Zeitung (November 22, 1826): 1116.

Correspondenz-Nachrichten.

Leipzig, am 15. November 1826

In eben diese Zeit fiel das sehr besuchte Concert des Virtuosen Moscheles. Man konnte von der Natur dort, hieher zur Kunst gehen und die Sonnenhöhe anstaunen, welche diese in ihren Geweihten erklimmt! Das Künstler war auch so gefällig, in einem Privat-Concerte unserer einheimischen Dilettanten mitzuwirken

Allgemeine Zeitung mit allerhöchsten Privilegien (December 4, 1826): 1349.

…Desto genußreicher war ein von Moscheles, dem von England nach Wien zurückehrenden Erz-Virtuosen auf dem Piano, am 25 September im Gewandhause gegebenes glänzendes Konzert. Der wahre Künstler schreitet stets fort, und so bewährt auch dieser, neben der schon längst gekannten stupenden Fertigkeit im Spiel, jetz die Herrschaft über jeden Ausdruk und Eindruk, den er damit hervor bringen wollte. Die hier zum Erstenmal vollstimmig gehörte Ouvertüre zu Maria v. Weber’s Oberon bereitete zu den übrigen Gaben dieses Abends würdig vor, worunter ein höchst origineller Kreis illändischer ohne Begleitung besonders entzükte.

Morgenblatt für gebildete Stände (December 15, 1826): 1826.

Leipzig, im Nov.

….Moscheles…veraufstaltete um dieselbe Zeit ein eigene Konzert, in welchem er sein neustes Werk (aus C-dur) vortrug. Wir nehmen mit Freuden wahre, wie dieser Meister in gediegenen Werken fortschreitet

Allgemeine musikalische Zeitung (December 27, 1826): 851.

Am 25. Sept. bereitete der Professor der Königl. Akademie der Musik zu London, Hr. lgnaz Moscheles einer zahlhreichen Versammlung durch sein meisterliches Pianofortespiel einen grossen Genuss. Er gab uns den ersten Satz eines neuen Concertes aus C dur, was uns, gegen seine andern Compositionen gehalten, doch etwas kälter und höflicher vorkommen wollte. Seine Erinnerungen an Irland, Phantasie für Pianoforte mit Orchesterbegleitung (Manuscript) hat den Meisten besser zugesagt. Ausserdem noch ein schon bekanntes Rondeau brillant und eine freye Phantasie.

Berliner allgemeine musikalische Zeitung (December 12, 1827): 407.

Ueber die Musik in Leipzig.

….Von fremden Virtuosen hörten wir im letztverflossenen Winter folgende: die Klavierd spieler Moscheles und Ries, den französischen Flötisten Guillou, den fertigen Harfenspieler Swoboda, die Harfenistin Sigra Ferrari aus Kopenhagen, den Mandolinen spieler Vimercati und die ausgezeichneten Guitarristen von Gärtner und Zoche. Sie sehen, der Ertrag war nicht allzugross; und die unvollkommenen Instrumente hatten die Oberhand. Unter diesen Virtuosen waren blos Moscheles und Guillou glücklich. Von jenem interessirte am meisten der erste Satz seines neuen Pianoforte–Konzerts aus C–dur, einer der brillantesten Sätze dieses Tonsetzers; dann das Potpourri irischer Melodien. Die freie Phantasie dagegen schien uns zu sehr ausgesponnen herumschweifend, kein freier Erguss; er sich auch nicht ankündigen lässt.