24 February 1825

Ignaz Moscheles’ Concert

Hamburg: Apollosaal

↓Programme

Free Piano Fantasia  
Romance, ‘Der Abschied der Troubadours’ for Voice, Piano, Violin and Guitar (words by Castelli)Miss Pohlmann, Messrs. Moscheles, Petersen, RudersdorfΜοscheles & Mayseder & Giuliani
Piano Concerto No.3 in G minorMr. MoschelesMoscheles
Principal Vocalists: MissPohlmann
Principal Instrumentalists: Messrs. Moscheles, Petersen, Rudersdorf

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Charlotte: …[Moscheles] spielte drei Mal im Theater…[Moscheles] gab zwei eigene Concerte in Hamburg, im Apollosaal, spielte drei Mal im Theater, dann in Lüneburg und Altona. [AML I, 98.]

Review

Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens (March 26, 1825): 147.

Aus Hamburg, am 25. Feb. 1825…Der allgeseyerte, und allen öffentlichen Blättern mit verdienter Ausezeichnung gennante Musikheros, J. Moscheles, den wir bereits in sechs glänzenden Concerten zu bewundern das Glück hatten, veranstaltete ebenfalls am 24. Febr. d. J. im Apollo-Saale eine große musikalische Akademia, und midmete mit edler Menschenfreundlichkeit die gessamte Einnahme, den armen durch die Sturmfluthen schwer dedrängten Künstenbewohnern. Er spielte darin, unter freundlicher Mitwirkung der vorzüglichsten Opern-Mitglieder des Stadttheaters, ein von ihm selbst componirtes Pianoforte-Concert in G-moll und dann eine freye Fantasie, und zwar auf einem herrlichen Wiener-Fortepiano von Brodmann, welches sich der öfterr. Gesandte Hr. Baron von Binder nach Hamburg verschrieben. Er erarb sich durch seinen meisterhasten, jede Schwierigkeit überflügelnden Ideenfülle, die einstimmigste Bewunderung und Beyfallsbezeugung. Den Beschluß machte »der Abschied des Troubadours« (Gedicht von Castelli) concertirende Composition für Gesang, Pianoforte, Violine und Terz-Guitarre, componirt von Moscheles, Mayseder, und Guiliani, vorgetragen von Dem. Pohlmann und Herren Moscheles, Petersen und Rudersdorf. Der Concertsaal war überfüllt, und der volle Ertrag belief sich auf 300 Mark Courant. Ein junger fantasiereicher Mann, Dr. B. Wolff, der als deutscher Improvisator hier schon viele Proben seines entschieden Talentes und seiner Vielseitigkeit in vielen Fächern des Wissens an den Tag legte, versatzte für diese Gelegenheit ein Gedicht, welches von Dem. Schneider gesprochen, sich einer so günstigen Aufnahme erfreute, daß ich es Ihnen hier und zwar mit Erlaubniß des Verfallets mittheilen muß:

»Des Sänger Kraft.

Einleitendes Gedicht

zu einer

concertirenden Composition:

der

»Abschied der Troubadours«

Gegeben im Concerte

Von I. Moscheles

am 24. Februar 1825.

….Moscheles verdient durch diese Akademie am so mehr, daß ihm neu Blätter in den frischen Kranz seines Ruhms geflochten werden, indem er hier seine hohe Kunst für einen edlen Zweck ausübte! Anfangs März wird er unsere Stadt verlassen, und mit Dem. Sara Embden, der Tocher eines sehr reichen hiesigen Banquiers, die er sich hier zu seiner Gattinn erkoren über Paris nach London reisen.