10 April 1814

Benefit Concert for the Charitable Institutions

Vienna: Hofoperntheater

Programme  

CavatinaMiss SessiMayer
Flute VariationsMr. Bayer 
Free Piano FantasiaMr. Moscheles 
From Jephté: DuetMiss Sessi, Mr. RadichiMontéclair
From Salem: DuetMiss Lauchner, Mme MilderMosel
SongMr. Kanne 
Symphony in C major Mozart
Violin Variations on a Hungarian
National Theme
Mr. Pecháček 
Principal Vocalists: Miss Lauchner, Miss Sessi, Mme Milder; Messrs. Kanne, Radichi
Principal Instrumentalists: Messrs. Bayer, Moscheles, Pecháček

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Letter: Joseph Fürst zu Schwarzenberg to Ignaz Moscheles

L. s. [lettre signée] Wien den 18t. März 1814. M. d. Sieg. d. k. k. Hoftheater-Direktion. 12 S. 40.Mit Adr. [adresse] an Moscheles. Wird ersucht, in einem Wohltätigkeitskonzert im Kärntnertheater mitzuwirken.

[Leo Liepmannssohn, Autographen-Sammlungen. Ignaz Moscheles und Reserve Alfred Bovet; bestehend zum größten Teil aus wertvollen Musikmanuskripten und Musikerbriefe; Versteigerung am 17. u. 18. November 1911, vol. 39 (Berlin: Liepmannssohn, 1911), 42]

Review

Allgemeine musikalische Zeitung (May 25, 1814): 355-356.

[Wien, d. 6ten May. Uebersicht des Monats April]

…Den Tag vorher warin dem Hofoperntheater eine musikalisch–declamatorische Abendunterhal tung zum Vortheile der öffentlichen Wohlthätigkeitsanstalten gegeben worden. Ich hebe nur die bedeutendsten Musikstücke aus. Mozarts Symphonie in C moll—jene Klavierphantasie, von Hrn. J. v. Seyfried fürs ganze Orchester eingerichtet—wurde sehr gut executirt. Eine Cavatina von Sim. Mayer sang Dem. Theresia Sessi mit zu vielen Verzierungen; besonders beym Schluss derselben wurden nichtssagende Luftsprünge in Menge angebracht. Hr. Moschelles phantasirte allein auf dem Piano-forte und schloss mit einem Potpourri. Hr. M. ist ein ungemein fertiger und zugleich präciser Spieler auf diesem Instrumente: doch vermag er beym freyen Phantasiren noch nicht tief einzugreifen. Hr. Pechatschek spielte Variationen über ein ungari sches Nationalthema, und wurde mit lautem Beyfall belohnt. Ein Duett aus der Oper Salem, von Hrn. Mosel, wurde mit Fleiss und schön gesungen von Mad. Milder und Dem. Laucher. Hr. Prof. Bayer spielte Variationen für die Flöte, und Dem. Theresia Sessi sang mit Hrn. Radichi ein Duett aus der Oper Jephte. Den Schluss sollte der Rheinübergang, ein Rundgesang von Hrn. Kanne, machen. Sechs Strophen mit infallendem Chor wurden abgesungen, ohne dass Jemand Gefallen daran fand; so beendigte denn eine Intrata diesen Rheinüber gang, und „Gott erhalte Franz den Kaiser“ wurde unter lautem Jubel angestimmt, da heute die frohe Nachricht von dem Einzug der verbündeten Mächte in Paris officiell bekannt gemacht wurde.