28 December 1816

Ignaz Moscheles’ Concert

Dresden: Hall of the Hôtel de Pologne

Programme 

Part I  
Overture in C major Moscheles
Introduction and Polonaise for Piano with
Orchestral Accompaniments
Mr. MoschelesMoscheles
Aria in F majorMme Schüler-BiedenfeldMozart
Piano Concerto for Two Pianos in C majorMessrs. Klengel, MoschelesKlengel
Part II  
Two Heroic Marches with Trios for Orchestra Moscheles
Piano Variations with Orchestral
Accompaniments in F major
Mr. MoschelesMoscheles
From I fuorusciti di Firenze: DuetMme Schüler-Biedenfeld,
Mr. Benincasa
Paër
Free Piano FantasiaMr. Moscheles 
Principal Vocalists: Mme Schüler-Biedenfeld; Mr. Benincasa
Principal Instrumentalists: Messrs.  Klengel, Moscheles
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Charlotte: ‘Delighted beyond measure with his artistic successes in the musical city of Leipzig he prepared to go on to Dresden….Moscheles about this time was confined to his room for a month, by order of his medical advisers, and beguiled this somewhat irksome time by arranging his four heroic marches for an orchestra, writing the Andante of the Sonata in E major [Op.41], which he dedicated to Beethoven, and arranging some other pieces besides reading several of Goethe’s works, Mendelssohn’s “Phädon,” etc.

At last he was restored to health, and utilized the early days of his newly acquired freedom by introducing himself to the artist world of Dresden….Here Moscheles met with many obstacles in the way of professional success; first his own illness, then the intrigues of Polledro [Giovanni Battista Polledro, leader of the band in Dresden], who wanted himself to give concerts, and finally the aggravating Court etiquette’. [RMM, 21-23.]

Charlotte: ‘His success [performing for the court on December 20] secured for him what he had hitherto in vain striven to acquire, the permission to have the aid of the Royal band at his intended concert; this permission, invariably refused to all others, was granted to Moscheles in recognition of his special merits. The musicians, too, began to like him better; [Francesco] Morlacchi and [François] Schubert frustrated the intrigues of Polledro, who wished to give him the weakest players in the orchestra, Count Piatti negotiated with the ungracious landlord of the Hôtel de Pologne for the hire of the room, and the day of the concert was fixed for the 28th of December. [RMM, 23.]

Wilhelm Joseph von Wasielewski Correspondence

Concerte

….

28. Dec[ember] In Dresden, spielte nebst anderen Sachen A. Klen-

gels Doppelconcert mit ihm.

[Renate Federhofer-Königs, ed., Wilhelm Joseph von Wasielewski (1822-1896) im Spiegel seiner Korrespondenz. (Tutzing: Hans Schneider, 1975), 197.]

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Prager Zeitung (April 21, 1816): 112.

…Herr Moscheles wird nächstens eine Kunstreise nach Prag, Leipzig, Dresden und Berlin machen.

Review

Allgemeine musikalische Zeitung (February 5, 1817): 114-115.

[Dresden] Mit Beystand der königl. Kapelle gab am 28sten Dec. 1816 Hr. Ignaz Moscheles, Compositeur beym k. k. Hoftheater in Wien, eine grosse musikal. Akademie im Saale des Hôtel de Pologne, in welcher folgende Stücke aufgeführt wurden: 1. Ouverture in C dur, von I. Moscheles. 2. Introduction und Concert-Polonoise für das Pianoforte, mit Orchester, in E dur, comp. und vorgetr. von demselben. 3. Arie in F dur von Mozart, ges. von Mad. Schüler-Biedenfeld. Sie sang sehr gut; hätte sie aber ihre Stimme nicht so sehr angestrengt und natürlicher gesungen, so wäre die Wirkung noch vortheilhafter gewesen. 4. Doppel-Concert in C dur von Klengel, vorgetragen von Hrn. Klengel und Hrn. I. Moscheles. Zweyter Theil: 1. Zwey neue, heroische Märsche mit Trios für das ganze Orchester, comp. von I. Moscheles. 2. Variationen für das Pianoforte, mit Begleit. des Orchesters, in F dur, comp. und vorgetragen von I. Moscheles. 3. Duett aus I Fuorusciti von Pär, ziemlich gut von Mad. Schüler–Biedenfeld und Hrn. Benincasa gesungen. 4. Freye Phantasie auf dem Pianoforte, vorgetragen von I. Moscheles.—Als Componist will sich Hr. Moscheles, wie wir fanden, von den andern Componisten entfernen, vielleicht um eine aufallende Originalität zu erringen; was eben jetzt, vorzüglich in so jugendlichem Alter, etwas schwer ist, wo nicht etwas, dann noch Unmögliches suchen heisst. Vielleicht erreicht er in der Folge seinen Zweck; doch wünschen wir, dass, wenn er nach jenem Ziele strebt, er auch das nicht unbeachtet lasse, dass seine Musik gefalle. Darum möge er deutlicher im Style, sanfter in den Modulationen, nicht hart und ausschweifend, natürlicher, nicht so gesucht seyn; er möge seinen Ideen mehr Haltung geben, sich weniger Freyheit gegen die Gesetze der Harmonie erlauben, die Theile nicht so sehr vervielfachen und endlich weniger Geräusch hineinbringen. Unter allen Stücken, die er uns hören liess, gefielen die Variationen am meisten, nicht sowol wegen der Composition, als wegen des schönen Vortrags auch des Schwierigsten, und wegen der erstaunenswerthen Behendigkeit seiner Finger. Er fand allgemeinen Beyfall. Mit jenen Ausstellungen wollen wir sein Verdienst nicht schmälern, und verkennen sein grosses Talent keineswegs: im Gegentheile ist unsre Absicht blos, ihm durch dies offene Geständnis in seiner Kunst nützlich zu werden. Als Spieler ist glänzt er sehr, und wir wiederholen nochmals, dass er durch Besiegung der grössten Schwierigkeiten überrascht: allein Jedermann weiss auch, dass dies nur momentan, Haltung aber dauernd ist. Hrn. Klengels Concert wurde in Ansehung der Composition mit grossem Vergnügen gehört, und zwar eben darum, weil es mit mehr Klarheit, Haltung, Gesang, Leichtikeit und Harmonie gesetzt ist. Das ganze Publicum freuete sich, diese beyden grossen Künstler ver einigt spielen zu hören, die übrigens in ihrem Vorzuge höchst verschieden sind, da Hr. Kl. sich vornämlich durch gehaltenes, ausgearbeitetes Spiel auszeichnet. Uns kam dieses Concert wie ein wahrer Probierstein für diese beyden Künstler vor. Der Saal war sehr mit Zuhörern angefüllt.