18 October 1824

Ignaz Moscheles’ First Concert

Leipzig: Gewandhaus

Time: Evening, Seven o’Clock

Tickets: 16 Groschen; on the Date, 1 Thaler

Programme

Part I   
Overture, Die Großmut des Scipio  A. Romberg
From Ginevra di Scozia: Duet Mr. Genast, [?]S. Mayer
Piano Concerto No.3 in G minor (new)Mr. MoschelesMoscheles
Part II  Rossini
Overture, Anacreon Cherubini
Piano Fantasia and Variations on the
favourite air ‘Au clair de la Lune’ with 
Orchestral Accompaniments (Op.50)
Mr. MoschelesMoscheles
From La villanella rapita: Terzett[Mrs. ?], Messrs. Genast, HeringMozart
Free Piano FantasiaMr. Moscheles 
Principal Vocalists: [?], Messrs. Genast, Hering 
Principal Instrumentalists: Mr. Moscheles

———————————

Moscheles: It is remarkable that I gave it on the 18th of October. It appears that I, too, have won my battle; for even in the room the directors pressed me to give a second concert. I have not, however, made up my mind to this. [RMM, 64.]

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Playbill

CONCERT

im Saale des Gewandhauses,

gegeben von

Ignaz Moscheles,

Kammervirtuos Sr. Durchl. des Fürsten Paul Esterhazy und Ehren-

Mitglied der Königl. Academie der Musik zu London,

Montag, den 18ten October, 1824.

Erster Theil.

Ouverture, zu der Oper: Scipio, von A. Romberg.

Duett, aus der Oper: Ginevra di Scozia, von Sim. Mayer,

gesungen von einer Kunstfreundin und Herrn Genast.

Neues Pianoforte Concert, (G moll,) komponirt und vor-

getragen von Ignaz Moscheles. 

Zweiter Theil.

Ouverture, zu der Oper; Anakreon, von Cherubini.

Grosse Variationen mit einleitender Phantasie, über das

Franz.Vaudeville: Au clair de la lune, für das Pia-

noforte, mit Begleitung des Orchesters, komponirt und

vorgetragen von Ignaz Moscheles.

Terzett, aus der Oper: La villanella rapita, von Mozart,

ges. v. einer Kunstfreundin, Hrn Hering u. Hrn. Genast.

Freie Phantasie auf dem Pianoforte, vorgetr. von Ignaz

Moscheles

Einlass-Billets zu 16 Gorschen, sind im Bureau de Musique des Hrn. Peters und bei dem Bibliothek-Aufwärter Winter, bis zum Tage des Concerts zu bekommen. Am concerttage selbst aber, so wie am Eingange des Sauls, kostet das Billet 1 Thaler.

Der Saal wird um 6 Uhr geoffnet und der Anfang ist um 7 Uhr.

[H.R.]

The Harmonicon, vol. II (May 1824): 90.

…He [Moscheles] continues by saying, that it is his intention to make a tour from Carlsbad, to Dresden, Leipzig, Berlin, Hamburg, and from the latter place to London.

R. S.

Allgemeine musikalische Zeitung (September 30, 1824): 653. 

Leipzig, Eine Nachricht aus Prag macht uns die erfreuliche Hoffnung, dass Herr Moscheles, welcher izt [sic] wieder nach London geht, zu Ende dieses, oder in den ersten Tagen des nächsten Monats in Leipzig eintreffen, und uns vielleicht einige seiner neuesten Compositionen hören lassen werde.

Leipziger Zeitung (October 12, 1824): 2688.

Herr Ignaz Moscheles

wird künftigen Montag den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben, und eine spätere Anzeige das Nähere darüber besagen.

Leipziger Zeitung (October 14, 1824): 2712.

Herr Ignaz Moscheles

wird Montag den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben und in selbigem von seinen neusten Compositionen für das Pianoforte vorgetragen. Billets à 16 Gr. Sind bei mir und beim Bibliothekaufwärter Winter bis zum 17ten October zu haben, am Tage des Concerts steigt aber des Preis auf Einen Thaler.

Leipziger Zeitung (October 15, 1824): 2720.

Herr Ignaz Moscheles

wird Montag den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben und in selbigem von seinen neusten Compositionen für das Pianoforte vorgetragen. Billets à 16 Gr. Sind bei mir und beim Bibliothekaufwärter Winter bis zum 17ten October zu haben, am Tage des Concerts steigt aber des Preis auf Einen Thaler

Leipziger Zeitung (October 16, 1824): 2727.

Herr Ignaz Moscheles

wird Montag den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben und in selbigem von seinen neusten Compositionen für das Pianoforte vorgetragen. Billets à 16 Gr. Sind bei mir und beim Bibliothekaufwärter Winter bis zum 18ten October zu haben, am Tage des Concerts steigt aber des Preis auf Einen Thaler.

Allergnädigst privilegirtes Leipziger Tageblatt (October 17, 1832): 599.

Herr Ignaz Moscheles

wird Montag den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben und darinnen von seinen neusten Compositionen für das Pianoforte vorgetragen. Billets à 16 Gr. sind bei mir und beim Bibliothekaufwärter Winter zu haben, morgen am Tage des Concerts ist der Eintrittspreis 1 Thlr.

C. T. Peters, (Bureau de Musique.)

Allergnädigst privilegirtes Leipziger Tageblatt (October 18, 1832): 602.

Herr Ignaz Moscheles

wird heute den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben und darinnen von seinen neusten Compositionen für das Pianoforte vorgetragen. Billets à 1 Thlr. sind bei mir, beim Bibliothekaufwärter Winter und am Eingange des Saals zu haben.

C. T. Peters, (Bureau de Musique.)

Leipziger Zeitung (October 18, 1824): 2744.

Herr Ignaz Moscheles

wird heute den 18. October im Saale des Gewandhauses Concert geben und in selbigem von seinen neusten Compositionen für das Pianoforte vorgetragen. Billets à 1 Thaler sind bei mir und beim Bibliothekaufwärter Winter zu haben. Anfang um 7 Uhr.

Reviews

Zeitung für die elegante Welt (October 26, 1824): 1695.

Korrespondenz und Notizen.

Aus Leipzig.

… Die größte Bewunderung erwarb sich jedoch, versdienter Maßen, der berühmte Klavierspieler, Hr. Moscheles, der uns sogleich nach der Messe durch ein Konzert erfreute, wo er sich als einen wahrhaft vollendeten Meister auf seinem Instrumente zeigte. Ref. kann sich nicht erinnern, so viel Fertigkeit, Präcision und Beherrschung aller nur gedenklichen Schwierigkeiten mit so viel Kraft und Anmuth des Vortrags gepaart gefunden zu haben. Er trug vor ein neues von ihm komponirtes Pianoforte-Konzert (G moll), dann große Variationen mit einleitender Phantasie über das französ. Vaudesville: Au clair de la lune, mit Begleitung des Orchesters und freie Phantasie auf dem Pianoforte. Alle diese Tondichtungen trugen einen großartigen, dem Beethovenschen Genius sich nähernden Charakter, und waren mit ergreifender Melodie und empfindungsreichen, tief ansprechenden Tongängen durch webt. Der Beifall war außerordentlich und wohl verdient. unstreitig hat sich Hr. M. einen ehrenvollen Platz unter den ausgezeichnetsten Virtuosen auf seinem Instrumente für alle Zeiten gesichert.

Allgemeine musikalische Zeitung (November 11, 1824): 748-749.

Am 18ten hörten wir im Saale des Gewandhauses Hrn. Ignaz Moscheles. Einen so hohen, durch nichts gestörten Genuss haben wir lange nicht gehabt. Sein Fortepianospiel ist unvergleichlich. Kraft, Fülle, Zartheit, Lieblichkeit, Rundung überall; in den schwierigsten Gängen dieselbe Leichtigkeit, dieselbe Anmuth; in den bewundernswerthesten Octavenläufern, Anschwellen und Abnehmen, Anhalten und Eilen eben so geschmackvoll, wie immer, beachtet. Eben so verhält sich es mit seinen Compositionen, die wir hier hörten. Wir fanden sie grossartig vom Anfange bis zum Ende und doch voll der anmuthigsten Melodieen; mannich faltig und doch aus Einem Geiste; Schwierigkeiten zum Spiele bietend, aber keine suchend; Alles zum Hervorheben des Fortepianos berechnet, und doch jedem Instrumente sein freyes Recht gelassen, dass keines bloss sclavisch dienend, sondern jedes seinen Werth im musikalischen Staate fühlend erscheint. Am köstlichsten war das G moll Concert. Dann gab er uns noch Variationen, mit einleitender Phantasie über: Au clair de la lune für das Pianoforte mit Begleitung des Orchesters, und zum Schluss eine so genannt freye Phantasie.

Berliner allgemeine musikalische Zeitung (December 1, 1824): 411.

Am 18. Oktober gab Herr Ignaz Moscheles im Saale des Gewandhauses ein Extrakonzert. Er spielte sein neuestes Pianoforte-Konzert (G-moll) grosse Variationen mit einleiten der Fantasie über das französische Vaudeville: auclair de la lune etc. mit Begleitung des Orchesters und eine freie Phantasie. Fertigkeit, Sicherheit und Geschmack, diese drei Haupteigenschaften eines guten Pianoforte-Spielers, besitzt Herr Moscheles im hohen Grade; dies sei genug gesagt, um nicht abgenutzte Weihrauchs-Floskeln zu wiederholen.—Herr Moscheles wurde, was selten und daher hochzuachten ist, von einer Kunstfreundin, der Mad. Weisse (Tochter des verewigten Schicht) und von den Herren Hering und Genast unterstützt. Madame Weisse sang mit Herrn Gemast ein Duett aus: Ginevra di Scozia von Sim. Mayer und mit Herrn Genast und Hering ein Terzett aus der Oper. la villanella rapita, von Mozart. Mad. Weisse darf sich als Dilettantin kühn den ersten Sängerinnen zur Seite stellen, denn sie besitzt alle die Eigenschaften, welche sich bei einer guten Sängerin vereint finden.

Der Gesellschafter oder Blätter für Geist und Herz (November 13, 1824): 157.

Ignatz Moscheles hat hier mit seinem Pianoforte-Spiel und seinen Compositionen große Sensation erregt.